Im Zusammenhang mit vielen Arbeitsschritten müssen Daten vorübergehend aufbewahrt, später jedoch rückstandslos gelöscht werden, da eine herkömmliche Entsorgung nicht vermeidet, dass Dritte an die sensiblen Daten gelangen. In den meisten Fällen sollte dazu wasserlösliches Papier eingesetzt werden.
Dies ist eine spezielle Papiersorte, die sich in herkömmlichen Wasser auflösen lässt, und daher keinen gefährlichen Umgang mit Bleichmittel, Feuer oder anderen Materialien, um herkömmliches Papier rückstandslos zu zerstören, erfordert.
Da mir die Rechtslage diesbezüglich unbekannt ist, verweise ich nicht gezielt auf einen Händler sondern mache darauf aufmerksam, dass unter dem Stichwort wasserlösliches Papier in der Websuche leicht Angebote auffindbar sein sollten. Neben dem expliziten Hinweis auf vertrauliche Dokumente wird dieses Papier auch für Handarbeiten verkauft, um eine leicht entfernbare Vorlage beim Nähen zu haben.
Das Papier löst sich nicht wie eine Vitamintablette auf, sondern wird durch Kontakt mit Wasser instabil. Um es zu zerstören muss es in eine Flasche Wasser (diese ist dann nicht mehr für Lebensmittel/Getränke geeignet) gelegt werden, die daraufhin wenige Sekunden geschüttelt wird. Nun befinden sich einzelne Fasern im Wasser, und eine Wiederherstellung ist undenkbar.
Eine Möglichkeit, Ziffern auf gewöhnlichem Papier so zu schreiben, dass diese später unlesbar gemacht werden können, ist, die von Displays bekannte Sieben-Segment-Darstellung handschriftlich zu nutzen. Sobald die Ziffern "gelöscht" werden sollen, werden sie einfach auf volle Darstellung (entspricht der Acht) aufgefüllt.
Zum Überschreiben und gewöhnlichen Schreiben vorher muss der gleiche Stift verwendet werden. Um Auswertungen zu erschweren und individuelle Muster zu vermeiden, empfehle ich, vertikale Striche stets nach unten und horizonatle Striche stets nach rechts zu schreiben. Außerdem kann es nicht schaden, das beschriebene Papier zusätzlich durch Aktenvernichter oder zumindest Zerschneiden weiter in der Lesbarkeit zu beeinträchtigen.
Das Verfahren funktioniert nach den Sicherheitsmaßstäben der transparenten Datenverarbeitung selbstverständlich nicht auf Touchscreens, Grafiktabletts oder anderen elektronischen Handschrift-Systemen, da hier nicht nur der Zustand am Ende (sobald die Schrift unbeaufsichtigt ist bzw. entsorgt wird), sondern jeder Zustand in seiner Reihenfolge als feststellbar eingestuft wird.
Ähnlich dem Prinzip der Sieben-Segment-Handschrift können Optionsfelder durch Überschreibung unkenntlich gemacht werden, indem nach Verwendung des Formulars (bspw. zur Entscheidungshilfe eines Sachverhalts oder Bestimmung einer Kategorie) die übrigen Felder nach gleichem Muster und dem gleichen Stift überschrieben werden: